Parodontologie

Parodontitis behandeln bei ZMK Kassel

Ursache, Behandlung und Vorsorge der chronischen Infektionskrankheit Parodontitis

Laut aktuellen Studien leidet mittlerweile mehr als jeder zweite Erwachsene in Deutschland an einer Parodontitis mit mehr oder weniger starker Ausprägung. Die Entzündung des Zahnfleischbetts ist daher eine sogenannte Volkskrankheit. Sie beginnt meist schleichend, ohne große Beschwerden und wird daher von den Betroffenen meist als gar nicht so schlimm wahrgenommen. Bei der Erkrankung Parodontitis handelt es sich um eine chronische Infektionskrankheit, die mit einer Bakterien-Besiedelung einhergeht. Dabei setzt sich infektiöser Biofilm auf den Zähnen, im Zahnfleisch und in den Zahnfleischtaschen fest. Daraus entwickelt sich eine hochgradige bakterielle Entzündung, die weiter ins Gewebe oder den Kieferknochen eindringt und über den Blutweg ins Organsystem gelangen kann. Kontinuierliche Vorsorgeuntersuchungen zusammen mit einer regelmäßigen professionellen Zahnreinigung beim Zahnarzt sind die wichtigsten Werkzeuge im Kampf gegen Parodontitis.

Unbehandelt kann eine Parodontitis schwerwiegende Folgen haben: Sie führt erwiesenermaßen zu gesundheitlicher Belastung des gesamten menschlichen Organismus. Systemische Erkrankungen wie Diabetes, Herzkreislaufschädigungen, Arteriosklerose sowie Herzerkrankungen werden nachweislich begünstigt. Darüber hinaus sind Zahnlockerungen und Zahnverlust die Folge. Zudem ist es wissenschaftlich seit vielen Jahren erwiesen, dass spezielle Bakterienstämme einer akuten Parodontitis Frühgeburten bei Schwangeren begünstigen, da sie über den Blutkreislauf die Gebärmutterfunktion negativ beeinflussen.

95 % aller im menschlichen Körper festgestellten Bakterien stammen aus der Mundhöhle. Das lässt nur eine Schlussfolgerung zu: Krank beginnt im Mund! Daher ist es wichtig, eine Erkrankung so früh wie möglich zu diagnostizieren und mit einer Therapie zu beginnen. Bei einer frühzeitigen Diagnose, Behandlung und anschließender optimaler Vorsorge lässt sich die Parodontitis gut behandeln und zum Stillstand bringen.

Symptome einer Parodontitis

  • Gerötetes Zahnfleisch
  • Zahnfleischentzündung (Gingivitis)
  • Zahnfleischbluten
  • Schmerzen
  • Mundgeruch
  • Zahnfleischschwund
  • Freiliegende, reizempfindliche Zahnhälse
  • Zahnlockerungen

Zahnfleischentzündung (Gingivitis)

Der Begriff Gingivitis wird in der Zahnmedizin für eine Entzündung des Zahnfleisches verwendet. Die betroffenen Stellen sind gerötet und geschwollen und das Zahnfleisch kann manchmal schon bei leichten Berührungen (z. B. beim Zähneputzen) zu bluten beginnen. Oft wird dadurch die Zahnpflege an diesen Stellen reduziert, obwohl in diesem Fall genau das Gegenteil nötig wäre. Denn gerade an den entzündeten Stellen muss der Zahnbelag besonders gründlich entfernt werden, um so die auslösenden Bakterien zu beseitigen und die Heilung zu beschleunigen. Denn das Gute ist: Eine Gingivitis ist heilbar und kann durch eine konsequente professionelle Reinigung und Hygieneinstruktionen vermieden werden. Wird sie nicht behandelt, kann eine solche Erkrankung zu einer Parodontitis, also einer chronischen Infektionskrankheit führen.

Welche Risikogruppen gibt es?

Nicht jeder Mensch besitzt das gleich hohe Risiko, daran zu erkranken. Auch die Schwere des Verlaufs ist unterschiedlich. Die genetische Veranlagung spielt dabei genauso eine Rolle wie die Mundhygiene und tatsächlich auch das Geschlecht. So erkranken Männer häufiger an Parodontitis als Frauen. Ein klassischer Risikofaktor ist zudem eine Vorerkrankung, wie z.B. Diabetes. Ist der Blutzucker dauerhaft erhöht, wird das Immunsystem stark geschwächt. Dies vereinfach Bakterien den Eintritt ins Zahnfleisch und schließlich ins Gewebe. Gleiches gilt für das Rauchen: Nikotin und andere enthaltene Giftstoffe schwächen die Körperabwehr und schädigen die Körperzellen. Zusätzlich wird das Gewebe schlechter durchblutet. Auch überstehende Kronen- & Füllungsränder führen lokalisiert zu einer Parodontitis.

Schwangere zählen aufgrund des erhöhten Östradiol-Wertes genauso zu der Risikogruppe wie Frauen in den Wechseljahren, bei denen sich die Hormone umstellen.

Die Ernährung hat insofern eine starke Bedeutung, als das gemüsereiche Kost weniger übersäuert als eine hohe Zufuhr von Proteinen und Kohlenhydraten (Zucker). Ein saurer PH-Wert hat zur Folge, dass es zu deutlich schnellerem Gewebsverlust im Zusammenhang mit entzündlichem, infektiösem Geschehen kommt.

Wie sieht die Parodontitis-Behandlung aus?

Vor der akuten Parodontitis-Therapie und der anschließenden Nachsorge steht erst einmal die genaue zahnärztliche Untersuchung und Diagnose. Dabei ermittelt der Zahnarzt zunächst den konkreten Zustand von Zähnen, Zahnfleisch und Kiefer. Auch die Mundflora und die Mundhygiene werden in die Analyse einbezogen. Weitere diagnostische Verfahren können für den zahnärztlichen Befund nötig sein: Eine Röntgenaufnahme kann zum Beispiel präzisen Aufschluss über das jeweilige Erkrankungs-Stadium geben. Zudem kann es eventuell erforderlich sein, einen speziellen Test zur Bakterienbestimmung durchzuführen. 100 % genaue Speichelenzymtests geben uns heute sichere und exakte Therapieempfehlungen

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Bei der anschließenden Zahnreinigung wird außerdem die Tiefe der Zahnfleischtaschen überprüft. Erst nach mehrmaliger Tiefenreinigung mit Bakterienreduktion ist eine weiterführende chirurgische Behandlung möglich.

Im Anschluss erfolgt die eigentliche Hauptbehandlung: Hierbei werden unter Anästhesie in den Tiefen der Zahnfleischtaschen der bakterielle Biofilm entfernt und Konkremente (Mineralisation aus Blut und Bakterien) von den Wurzeloberflächen der befallenen Zähne beseitigt. Die Wurzel wird desinfiziert und geglättet, sodass der entzündliche Defekt im Knochen und Bindegewebe abheilen kann. Hierzu wird zusätzlich in vielen Fällen die Helbo-Lasertherapie eingesetzt: Durch diese photodynamische Lasertherapie sterben ausschließlich die krankmachenden Bakterien ab.

Eine Parodontitis-Therapie erfolgt immer individuell, je nach festgestelltem Stadium. Bei einer fortgeschrittenen Parodontitis kann es passieren, dass sich der Knochen bereits abbaut und der Kiefer dadurch instabil wird. Ein Knochenaufbau (Augmentation) kann erforderlich sein. Insbesondere dann, wenn wegen einer Zahnlücke eine Implantat-Versorgung vom Patienten gewünscht wird.

Welche Ernährung ist vorteilhaft?

Die Erhaltung der dauerhafter Zahn- und Mundgesundheit steht bei ZMK Kassel im Fokus der Philosophie und Verantwortung. Dabei spielt auch die richtige Ernährung eine zentrale Rolle. Für Patienten, die ihre Zahngesundheit fördern möchten, besteht daher zusätzlich zur Behandlung die Möglichkeit, einen Termin zu einer Ernährungsberatung zu vereinbaren. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel frischer, gemüsereicher Kost ist neben der korrekten Mundhygiene und Zahnpflege die optimale Begleitung zahnmedizinischer Prophylaxen und anderer intervenierender Maßnahmen in der Zahnarztpraxis in Kassel.

Die tägliche Nahrungsaufnahme sollte aus möglichsten vielen Antioxidantien bestehen, die antientzündlich wirken und den Verlauf einer Parodontitis günstig beeinflussen können. Eine zuckerarme Ernährung mit einem hohen Anteil an Mikronährstoffen und wenig rotem Fleisch sowie kurzkettigen Kohlenhydraten kann sich zudem positiv auf die Zahngesundheit auswirken. Eine hohe Flüssigkeitszufuhr, bestenfalls bestehend aus Wasser oder ungesüßtem Tee, schützt vor Mundtrockenheit, die die Ansammlung und Anhaftung von Keimen und Plaque provoziert. Davon profitieren besonders Frauen in den Wechseljahren, Schwangere, Diabetiker und Senioren.

Mit unserem ZMK Ernährungscoaching unterstützen wir Sie gerne bei der Umstellung Ihrer Essgewohnheiten – ganz ohne Verzicht und strenge Verbote! Alea Melchior berät Sie individuell und entwickelt gemeinsam mit Ihnen ein Konzept, mit dem Sie Ihre Gesundheit optimal fördern können.

Wer zahlt die Parodontitis-Therapie?

Patienten profitieren von einem Plus an Leistungen, die von der Krankenversicherung getragen werden. Seit Juli 2021 können Patienten zusätzlich zur Parodontitisbehandlung auch die Nachsorge in Anspruch nehmen. Sie ist in die Kassenleistungen für gesetzlich Versicherte inkludiert. Bei der Nachbehandlung werden die Zähne und der komplette Mundraum einem ausführlichen Check-up unterzogen.

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist das parodontale Screening Index (PSI).  Dabei wird mittels einer stumpfen Sonde die Tiefe der Zahnfleischtaschen gemessen. Zudem kann der Zahnarzt dabei Zahnstein und mögliche Blutungen am Zahnfleisch registrieren. Das Screening zahlt die Krankenkasse alle zwei Jahre.

Eine Parodontitis-Behandlung lässt sich nicht auf einen bestimmten Betrag festlegen. Sie muss grundsätzlich bei der Krankenkasse beantragt werden. Für diesen Zweck erstellt der Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan.
Der finanzielle Aufwand einer Therapie orientiert sich am jeweiligen Parodontitis-Stadium und den unterschiedlichen Bedürfnissen der Patienten. Nicht alle Prophylaxe-Maßnahmen werden von den Versicherungen übernommen.

Kontinuierliche Parodontitis-Prophylaxen und eine entsprechende Therapie sind dennoch eine lohnende Investition, da den Patienten so der kostspielige Zahnersatz infolge von Zahnlockerungen bzw. Zahnverlust erspart bleibt.

Behandlungen

Die wichtigsten Behandlungsmethoden bei ZMK